04.01 Grundlegendes zur OOP

OOP (Objekt-Orientierte-Programmierung) kennzeichnet sich durch das Zusammenfassen von Funktionen und Daten in Klassen aus. Dadurch wird unter anderem die Wiederverwendbarkeit, Flexibilität und Lesbarkeit des Programmcodes erhöht. In der Anwendung selbst werden die einzelnen Klassen dann meistens initialisiert und somit daraus die zugehörigen Objekte erstellt. Generell kann man sagen, dass eine Klasse eine Strukturbeschreibung für ein Objekt darstellt.

Ein normales Programm besteht gewöhnlich aus mehreren Programmteilen, wie z. B. Anzeige und Datenverarbeitung. Diese Segmente werden wiederum in Form einzelner Klassen umgesetzt, so dass ein Programm am Ende aus vielen mehr oder weniger kleinen Klassen besteht.

Aber warum eigentlich OOP?

In den allermeisten Fällen sind Programme dazu da Probleme zu lösen. Da diese Probleme aus der realen Welt stammen, ist es notwendig selbige mit Strukturen zu beschreiben. Andere (funktionsorientierte oder prozedurale) Programmiersprachen sind meist weit von der normalen Welt entfernt. Objekt-Orientierte-Programmiersprachen wie Java orientieren sich aber nahe an der realen Welt, wodurch besser wartbare und für den menschlichen Betrachter logischere Programme entstehen können.

Angenommen Sie wollen eine Verwaltungssoftware für eine KFZ-Werkstatt programmieren. Durch Objekt-Orientierte-Programmierung ist es ohne Probleme möglich die einzelnen Teile (Motor, Tür, Spiegel, Glas, …) mitsamt ihren Eigenschaften und Subelementen darzustellen. Diese können Sie dann – wie im richtigen Leben – verwalten und in Autos (welche ebenfalls durch die Software dargestellt werden) einfügen oder ersetzen. Selbstverständlich kann auch jedes Teil generalisiert (Eigenschaften, die immer benötigt werden) und später für den detaillierten Einsatz nochmal spezialisiert werden.

Natürlich können Sie auch häufig verwendete Funktionen auslagern und in jedes beliebige Programm, welches diese Funktionen benötigt, einbinden. Dadurch sparen Sie viel Zeit bei der Entwicklung Ihrer Software und müssen Änderungen an diesen Funktionen nur noch einmalig pflegen.

Das hört sich jetzt für Sie unter Umständen sehr abstrakt an. Stören Sie sich daran nicht, im Lauf dieses Kapitels und mit der Erfahrung in der Java-Programmierung wächst Ihr Verständnis für OOP wie von selbst. Denn OOP ist nur sehr schwer zu erklären, OOP muss man sehen, schreiben und als guter Programmierer sogar „leben“, um es zu verstehen. Aber keine Sorge, dazu haben Sie im Laufe dieses Buches noch mehr als genug Möglichkeiten.

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